Die Deutschen tun mir leid

Mona Maja ist eine Frau aus Bottrop in Nordrhein-Westfalen, die in einem Video auf die Angst, vor allem die Angst von Frauen, vor Gewalt und Kriminalität in Deutschland hinweisen möchte. Sie macht somit auf wirklich wichtige Probleme unseres Landes aufmerksam, denn immer mehr Frauen und Männer werden zu Opfern von Gewalt und Kriminalität. Betroffen sind davon meist Menschen aus der Unterschicht, die es sich nicht leisten können, in abgegrenzten und bewachten Bezirken zu wohnen oder ihre Kinder auf Privatschulen zu schicken. In dem Video spricht sie auch darüber, eine Frauendemonstration gegen Gewalt zu organisieren.

Ihr Aufruf bildet zunächst einen Kontrast zu der von karriereorientierten Schauspielerinnen und feministisch eingestellten Politikerinnen sowie Journalistinnen initiierten #MeToo-Kampagne, die das Ziel verfolgt, bereits privilegierte Frauen noch mehr zu privilegieren. So zeigte sich die Familienministerin Barley erfreut über die #MeToo-Debatte und forderte gleich eine Frauenquote für Parlamente, um das Machtgefälle zwischen Frauen und Männern zu beseitigen.

Das Video von Mona Maja wurde auf Youtube nach 10 Stunden wegen „Hassrede“ gelöscht. Ihr Youtube-Account wurden ebenfalls gelöscht. Das ist Meinungsfreiheit im Zeichen des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes von Heiko Maas.

Ich kann in dem Video keine Spur von „Hassrede“ erkennen. Ohnehin finde ich den Begriff „Hassrede“ unsinnig, denn Hass wohnt der Sprache nicht inne. Hass ist eine Emotion, die sich hinter sprachlichen Äußerungen verbergen kann. Um festzustellen, ob Äußerungen Hass zugrunde liegt, müssten wir in die Seelen von Menschen hineinschauen können, was im Alltag ein Ding der Unmöglichkeit ist. Ich habe darüber den Artikel „Das Gespenst der Hate Speech“ geschrieben.

Das Video wurde trotzdem kopiert und verbreitet. Und es fand große Resonanz im Netz. Es wurde u.a. von dem Theologen David Berger auf seinem Blog Philosophie Perennis wieder eingestellt. Übrigens entwickelt sich dieses Blog zu den einflussreichsten oppositionellen Blogs im postdemokratischen Deutschland.

Nach der Ausstrahlung des Videos wurde Mona Maja als „Nazi“ beschimpft. Dieser Vorwurf ist besonders absurd. Er kann in Deutschland gegen jeden erhoben werden, um ihn zu diskreditieren, mundtot zu machen und jegliche Diskussion mit ihm im Keim zu ersticken. In einem anderen Artikel von mir („Was heißt ´populistisch`?“) schreibe ich, „dass heutzutage jeder rechts, rechtspopulistisch oder Nazi werden kann. Ein falsches Wort, ein Satz aus dem Kontext gerissen, ein Engagement für die falsche Sache und schon ist es passiert, schon ist man ein Rechtspopulist. Eigentlich muss man gar nichts sagen oder schreiben. Wenn die Medien es möchten, können sie aus jedem beliebigen Bürger einen Rechtspopulisten oder einen Nazi machen. Das ist in einem gewissen Sinne tragisch, denn Menschen, die tatsächlich rechtsextreme Gedanken hegen, z.B. alles Fremde ablehnen, können dann nicht mehr als Rechtsextreme identifiziert werden.“

In einem zweiten Video kündigt Mona Maja eine Demonstration „Mütter gegen Gewalt“ am 4. März 2018 um 14 Uhr in Bottrop an. Sie lädt dazu auch Migranten ein, denn Migranten, vor allem diejenigen, die assimiliert sind, sind ebenfalls von Gewalt betroffen. Und sie möchten mit kriminellen Migranten nicht über einen Kamm geschert werden.

Sie lädt zu der Demonstration auch Männer ein, denn auch sie sind Opfer der neuen Form von Kriminalität, wie z.B. ein russischer Cellist, der kürzlich in Karlsruhe von Arabern brutal zusammengeschlagen wurde.

Ob dem Aufruf von Mona Maja viele Menschen folgen werden, werden wir am 4. März dieses Jahres sehen. Ich selbst bin da sehr skeptisch. Die Große Depression, in der sich Deutschland befindet, lässt wenig Raum für positive Impulse und Veränderungen übrig. Es liegt nicht nur an den Umständen und der gesellschaftlich-politischen Situation, sondern auch an der Haltung der meisten Deutschen. Ihre Passivität und Lethargie, ja ihre Unfähigkeit, die Realität zu erkennen und ein wenig Mut aufzubringen, lassen keine weiteren Optionen zu, als an ihnen zu verzweifeln oder mit ihnen Mitleid zu haben.

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