#allesdichtmachen: deutsche Schauspieler wider den deutschen Untertanengeist

Die Deutschen sind für ihren Untertanengeist bekannt. Heinrich Mann bescheinigte 1914 den Deutschen diese Charaktereigenschaft. An der Untertanenmentalität der Deutschen hat sich bis heute kaum etwas geändert.

1914 schrieb Heinrich Mann den Roman „Der Untertan“. Er erzählt darin die fiktive Lebensgeschichte von Diederich Heßling. Die Handlung spielt in Deutschland des Kaiserreichs um die Wende vom 19. zum 20 Jahrhundert. Heßling ist ein glühender Verehrer des Kaisers und macht im wilhelminischen Deutschland eine steile Karriere. Sein Charakter zeichnet sich durch Obrigkeitshörigkeit, Feigheit und Konformismus aus.

An der Untertanenmentalität der Deutschen hat sich bis heute kaum etwas geändert. Das sieht man in der Corona-Zeit. Eine überwiegende Mehrheit der Deutschen und der meinungsbildenden Eliten in Politik und Medien folgt unkritisch den Anweisungen der Regierenden.

Eine kleine Gruppe von deutschen Schauspielern zeigt sich aufmüpfig. Die Schauspieler kritisieren in ihren Videos auf ironisch-satirische Weise die Corona-Maßnahmen der Regierenden. Diese mutigen, kritischen und eigenständig denkenden Schauspieler widersetzen sich der unrühmlichen Tradition des deutschen Untertanengeistes. Hingegen sind die Anderen, also diejenigen, die gegen die Schauspieler hetzen und ohne Wenn und Aber den Anweisungen der Regierenden folgen, die typischen Deutschen im negativen Sinne des Wortes. Der Untertanengeist steckt ihnen tief in den Knochen. Paradoxerweise verstehen sie sich als Personen, für die es kein deutsches Volk gibt. Ferner bezeichnen sie sich als „links“, ohne sich offensichtlich daran zu erinnern, dass die Linken früher die Ersten waren, die quasi a priori die herrschende Politik abgelehnt haben.

Es geht hier nicht darum, ob die aufmüpfigen Schauspieler recht haben oder nicht, ob die Kritik an den Corona-Maßnahmen richtig ist oder nicht, ob die Maßnahmen sinnvoll sind oder nicht. Es geht um die Haltung.

Buch von Alexander Ulfig, Wege aus der Beliebigkeit, Baden-Baden 2016.

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