Verantwortungsvolle versus verantwortungslose Entwicklungspolitik
Deutschland holt sich billige Arbeitskräfte aus den Entwicklungsländern, anstatt den Menschen vor Ort zu helfen.
Die Länder des Nahen Ostens brauchen einen Marshall-Plan, so der Regisseur Imas Karim in einem Interview. Man sollte den Menschen vor Ort helfen, anstatt sie millionenfach nach Deutschland zu holen und sie hier als billige Arbeitskräfte zu verwenden.
Das gilt auch für Syrien, denn der Krieg fand in einigen Regionen des Landes statt. Ein Großteil des Landes war vom Krieg nicht betroffen. Dort hätten die humanitäre Hilfe und die Entwicklunshilfe geleistet werden können. Ein Video zeigt, dass Syrien beim Wiederaufbau dringend Arbeitskräfte, vor allem Fachkräfte benötigt.
Fachkräfte aus den Entwicklunsländern sollen hingegen – so die Politik der Bundersregierung – nach Deutschland geholt werden. Ganz abgesehn davon, dass sich unter den sog. Flüchtlingen kaum Fachkräfte befinden, ist es völlig verantwortungslos, den Entwicklungsländern die wenigen oder die letzten Fachkräfte, die diese Länder noch haben, wegzunehmen, und zwar nur damit Deutschland, genauer: die deutsche Wirtschaft, ihre Profitgier befriedigen kann. Die deutsche Regierung und die deutsche Wirtschaft haben kein Recht, diese Länder kaputt zu machen.
Ich bin in einem kommunistischen Land aufgewachsen und hatte nur Verachtung für dieses Horrorsystem übrig. Aber die Entwicklungspolitik der kommunistischen Länder war offensichtlich klüger und verantwortungsvoller als die Entwicklungspolitik der derzeitigen Bundesregierung und der Europäischer Union. Die kommunistischen Länder haben Menschen aus der Dritten Welt bei sich aufgenommen (allerdings waren es nicht Millionen, sondern ein paar Tausend) und sie ausgebildet. Diese Menschen sind nach ihrer Ausbildung in ihre Ursprungsländer zurückgekehrt und haben dort geholfen, diese Länder aufzubauen.
Der DDR und den anderen kommunistischen Ländern war daran gelegen, nicht nur ihre Ideologie zu verbreiten, sondern auch die Entwicklungsländer vor allem im technischen Bereich voranzubringen. Die Kommunisten dachten über-national, ohne jedoch ihre eigene nationale Identität zu verwerfen.
Die Länder des Nahen Ostens haben sehr viel Potenzial, z.B. eine junge Bevölkerung, Rohrstoffe, eine sehr günstige geopolitische Lage und eine lange kulturelle Tradition (siehe Mesopotamien und Ägypten). Sie könnten mit westlicher Hilfe zu „blühenden Landschaften“ werden. Diejenigen, die eine gerechtere und humanere Gesellschaft schaffen möchten, und zwar nicht nur in Deutschland und im Westen, sondern weltweit, sollten alle Bemühungen daran setzen, den Ländern des Nahen Ostens in politischer, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht zu helfen.
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